Festivals

Jazz Fest Berlin '07 Mi. 31. 10. - So 04. 11.

Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10719 Berlin
A-Trane Bleibtreustraße 1 10625 Berlin
Kulturbrauerei Schönhauser Allee 36 10435 Berlin
Quasimodo Kantstraße 12a 10623 Berlin

El Gusto - Masters of Chaabi Reunite
Hadouk Trio
BassDrumBone
Hazmat Modine
K-18 'Some Kubricks of Blood' KALLE KALIMA OMNIBUS
Wayne Horvitz Gravitas Quartet
Michael Moore Quintet
Verleihung Deutscher Jazzpreis: Gunter Hampel
Michael Mantler 'Concertos'
Erik Truffaz 4tet
Klima Kalima KALLE KALIMA OMNIBUS
Fat Kid Wednesdays
Film 'Best of JazzFest'
Gebhard Ullmann Basement Research
Trio Riessler-Levy-Matinier
Brasileirinho Ao Vivo
Soi KALLE KALIMA OMNIBUS
Matt Wilson's Arts & Crafts
Simon Toldam & Prügelknabe
Henri Texier Strada Sextet
Julia Hülsmann Trio & Gerdur Gunnarsdóttir String Quartet 'Le Moustier'
Ingrid Laubrock Nonet
Django Bates stoRMChaser
Johnny La Marama KALLE KALIMA OMNIBUS
Radiostar

Mi. 31.10. 20:00, Haus der Berliner Festspiele

Jazz Fest Berlin '07
Den Bühnen-Auftakt zum nunmehr 40. Jazz Fest Berlin bereiteten
El Gusto - Masters of Chaabi Reunite mit einer sehr prunkvollen Eröffnungsinszenierung von 37 Musikern aus Algier, Paris und Marseille. In einem halbrund orchestralen Bühnenaufbau, präsentierten distinguierte "50 plus Herren" im orientalischen Charme von 1001 Nacht, den "Blues des Maghreb" aus der arabischen Kulturhauptstadt 2007, Algier.

Abdel Hadi Halo · vocals, piano, mandola
Greg Lloyd · piano
Abdelkader Chercham, Ahmed Bernaoui, Elyamine Haimun,
Rachid Sergoua, Abdelmadjid Meskoud, Youssef Kashkar,
Reda El Djilali, Rene Perez · vocals, mandola
Mohamed Sergoua · mondole guitar
Mohamed Brahimi · mandoline
Abderrahmane Guellati, Hakim Ben El-Djouzi, Mahieddine Brahimi,
Hamid Balamouche · banjo
Mamad Hader Ben Chaouch, Ahcène Ould Ali, Salim Bradai,
Hamid Guendouz, Ali Saidi · violin
Mustapha Tahmi, Omar Boudjemia · guitar
Luc Cherki · vocals, guitar
Rachid Berkani, El Hadi Harbit, Youcef Hadjaj · flute
Mohamed Akli Ouazaa · cello
Chris Jennings · bass
Hamaï Mabrouk · qanun
Abderrahmane Hamidi · flute
Mohamed Ferkioui · accordion
Arezki Khelidjeni · taar
Allouche Boualem · castanets
Samir Debbaghi · bongos
Abdelhakim Chegroune, Brahim Gaoua · bendir
Selim Abdel-Rahmane, Abdsedik Gaoua · darbouka
Rabbi Philippe Darmon, Imam Mohamed Touzan

Do. 01. 11. 19:00, Haus der Berliner Festspiele

Hazmat Modine

Wade Schuman · diatonic harmonica, guitar, banjitar, lead vocals
Randy Weinstein · diatonic harmonica, chromatic harmonica, sheng, vocals
Joseph Daley · tuba
Pamela Fleming · trumpet, flugelhorn
Steve Elson · baritone sax
Pete Smith · guitar
Michael Gomez · guitar
Rich Huntley · drums

Fr. 02. 11. 21:00, Kulturbrauerei, Maschinenhaus

Erik Truffaz 4tet
Nichts für Klaustrophile und mit Gratis-Sauna inbegriffen, war das Konzert im Maschinenhaus der Kulturbrauerei vom Eric Trufaz 4tet. Eine schöne Location aber leider viel zu klein für diesen Abend. Dafür entschädigte Trufaz, in Miles Davies Manier, trotz miserabler Akkustik mit "groovendem Jazz" und virtuosen Solis seiner Begleiter. Unvergessen die Zugabe eine Mischung aus Steve Miller's "I'm a Jocker, I'm a Smoker" und Je t'aime ... moi non plus im Wecheselspiel. Bravo

Erik Truffaz · trumpet
Marcello Guiliani · bass
Patrick Muller · piano, Fender Rhodes
Marc Erbetta · drums

Fr. 02. 11. 22:00, A - Trane, Berlin, Pestalozzistr. 105

K-18 'Some Kubricks of Blood' KALLE KALIMA OMNIBUS
Das A-Trane war an vier Abenden Spielplatz für den finnischen Gitarristen und Wahl-Berliner Kalle Kalima. Ausgebildet an der Sibelius Akademie in Helsinki, mit einer weiteren Runde an der Berliner "Hanns Eisler"-Hochschule, unterhält Kalima über ein halbes Dutzend interessanter Bands und Projekte, mit denen er auf lokaler, nationaler und europäischer Bühne mitmischt. Vier Projekte seiner Wahl stellte der aktive Draufgänger vor: K-18 ("ab 18" auf Finnisch) ist eine Verneigung vor dem Spätwerk des Regisseurs Stanley Kubrick, mit dem der Gitarrist den Hang zum Skurrilen teilt. Mit dem Trio Klima Kalima erklärt der umtriebige Finne dem modernen Jazz seine Liebe, behält sich jedoch ironische Brechungen vor. Die Vokal-Band Soi, für die Kalle und seine Frau Essi Melodien und Texte schreiben, steht ganz in der Tradition der finnischen Folklore. Am meisten Aufmerksamkeit jedoch haben in jüngster Zeit wahrscheinlich die urbanen Blues-Grotesken im Trio Johnny La Marama auf sich gezogen.

Kalle Kalima · guitar
Teppo Hauta-Aho · bass
Mikko Innanen · saxophone
Veli Kujala · accordion

So. 03. 11. 20:00, Haus der Berliner Festspiele

Brasileirinho Ao Vivo
Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich Choro in Rio als Mischform aus europäischer Melodik und afro-brasilianischen Rhythmen heraus. Auf dieser Grundlage entstanden im 20. Jahrhundert erst Samba, dann Bossa Nova, die den Choro eine Zeit lang zu verdrängen schienen. Inzwischen erfreut sich Choro jedoch wieder wachsender Beliebtheit, sowohl in Konzertsälen als auch auf der Straße und in Kneipen. Um das Trio Madeira Brasil, eine der bekanntesten Choro-Formationen Brasiliens, gruppiert sich eine Band der Superlative, unter ihnen Silvério Pontes, Trompete, Integrationsfigur dieser Musik, und der junge Gitarren-Gaúcho Yamandú Costa, dessen quecksilbrig-stupende Technik ein nächstes Kapitel in Sachen Brazil-Jazz verheißt.

Ronaldo do Bandolim · mandolin
Zé Paulo Becker · guitar
Marcello Gonçalves · 7 string guitar

Yamandú Costa · 7 string guitar
Silvério Pontes · trumpet
Beto Cazes · percussion

So. 04. 11. 20:00, Haus der Berliner Festspiele

Ingrid Laubrock Nonet
Zentraler Punkt und treibender Rhytmiker ist ohne Zweifel der fantastische Drummer Tom Rainey. Ingrid Laubrock's ausgefeilten Kompositionen sind ebenso packende wie fragile tonale Abenteuer. Sie führt den Hörer in bizarre Klanglandschaften, die laut einem englischen Kritiker gespenstisch dunkel, delikat exzentrisch oder so symmetrisch kalkuliert wie ein Spinnennetz anmuten können.

Ingrid Laubrock · saxophone
Tom Arthurs · trumpet
Lothar Ohlmeier · bass clarinet
Emma Smith · violin
Ben Davis · cello
Liam Noble · piano
Barry Green · piano
Larry Bartley · bass
Tom Rainey · drums

So. 04. 11. 20:00, Haus der Berliner Festspiele

Django Bates stoRMChaser
Ein "Freak" mit handgestrickter Wollmütze in der Form eines Präservativ's als Orchesterchef, hüpfend und tanzend auf der Bühne, bildete den Ausklang des Jazzfest's. Django Bates und seine 16-köpfige Big Band des Conservatory of Rhythmic Music Kopenhagen, mixte unbefangen komplexe Jazzthemen mit Gassenhauern wie z. B. Firebrigade, frisch und provokant zu trockenem britischen Humor.

Julie Kjær · flutes
Bo Skjold Christensen · clarinets
Anders B. Kristensen · alto saxophone, soprano saxophone
Aske Drasbæk Philipsen · alto saxophone, soprano saxophone
Julian Argüelles · tenor saxophone
Martin Stender · tenor saxophone
Johan Bylling Lang · baritone saxophone
Lars Søberg Andersen · trumpet
Jimmy Nyborg · trumpet
Ulrik Kofoed · french horn
Kevin Christensen · trombone
André Jensen · bass trombone
Daniel Herskedal · tuba
Christian Bluhme Hansen · guitar
Petter Eldh · e-bass
Rasmus Lund · drums
Mikkel Schnettler · percussion
Josefine Lindstrand · vocals, tibetan bell
Django Bates · keyboards, Eb tenor horn

Haus der Berliner Festspiele

Ulf Drechsel
Nicht unerwähnt sollen die fachkundigen Moderationen des sympathischen Ulf Drechsel bleiben. Besonders schön als unbeabsichtigte Serviceleistung im Autoradio auf dem Weg zum Haus der Berliner Festspiele und dem fast nahtlosem 1:1 Übergang zur Live-Bühne, je nach Parkplatzsituation, sowie später auf dem Heimweg auf RBB Kulturradio 92,4.

So. 04. 11. 21:30, Haus der Berliner Festspiele

Peter Schulze
Im Ausklang des Berliner Jazz Fest '07 wurde auch der künstlerische Leiter Peter Schulze für fünf Jahre kreative Arbeit von Dr. Peter Kleiß und Prof. Dr. Joachim Sartorius, gewürdigt. Peter Schulze verabschiedete sich mit den Worten: "Hören und leben Sie wohl"!


TOTAL MUSIC MEETING 2007
01. - 04. Nov. Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124 - 128

Das seit nunmehr 39 Jahren in Berlin stattfindende TOTAL MUSIC MEETING, hat als internationales Künstlerfestival für improvisierte Musik einen wesentlichen Teil dazu beigetragen Berlin als Zentrum für innovative Musik zu etablieren. Helma Schleif hatte als Eröffnungskonzert einen Dialog zwischen Malerei und Musik zwischen Günter "Baby" Sommer und Duo Strawalde angesetzt. Mit Sicherheit ist Günter Baby Sommer einer der bedeutendsten Vertreter des zeitgenössischen europäischen Jazz, welcher mit einem hoch individualisierten Schlaginstrumentarium zugleich eine unverwechselbare musikalische Sprache entwickelt hat. Sommer hat mit den wichtigsten Jazzgruppen der DDR wie dem Ernst-Ludwig-Petrowksy-Trio, dem Zentralquartett und der Ulrich Gumpert Workshopband gespielt und dadurch den Einstieg in die internationale Szene geschafft. So arbeite Sommer nicht nur im Trio mit Wadada Leo Smith und Peter Kowald sondern traf mit so wichtigen Spielern wie Peter Brötzmann, Fred van Hove, Alexander von Schlippenbach, Evan Parker und Cecil Taylor zusammen. Sommers Solospiel sensibilisierte ihn für Kolloborationen mit Schriftstellern wie Günter Grass. ?Sommers Diskografie umfasst mittlerweile über 90 Tonträger. Als Professor an der Musikhochschule in Dresden nimmt er Einfluss auf die professionelle Vermittlung des zeitgenössischen Jazz an die nachfolgenden Generationen. Diese Mischung aus "live action painting", das direkt von den Herren Strawalde und Böttcher auf die umliegenden Wände projeziert wurde, und Sommers "free world jazz percussion" katapultierte kurzweilig zurück zu Schlagzeugern wie Ginger Baker oder Peter Giger, welche zeitweilig einen ebenso expressivem Stil verfolgten. Eine neue Hör- und Seh-Erfahrung wäre untertrieben ausgedrückt, vielleicht eher ein Rausch der Sinne! Respect!