Preview

Das Festival 2017
In einer Welt, in der tagtäglich Mauern errichtet und Grenzen befestigt werden, in der Staatsführer*innen kulturellen Isolationismus fördern und Minderheiten ausgegrenzt werden, und in der Kindern beigebracht wird, dass sie sich vor Diversität fürchten müssen, ruft uns der Jazz eine ganz simple Tatsache in Erinnerung: Menschen und Gesellschaften sind dann am besten aufgestellt, wenn sie im Geiste von Offenheit und Inklusion zusammenarbeiten.

Aus den Geschichtsbüchern wissen wir, dass die ersten Jazzplatten im Jahr 1917 aufgenommen wurden. Seitdem hat dieses Musikgenre beispielhaft gezeigt, wie Weiterentwicklung vor allem durch Zusammenarbeit entsteht, und zwar nicht nur zwischen einzelnen Musiker*innen, sondern auch zwischen scheinbar grundverschiedenen Kulturen. Das Jazzfest Berlin 2017 wird erneut veranschaulichen, dass der Jazz, während er seinen kostbaren afroamerikanischen Kern bewahrt, ganz ungeachtet ihrer Herkunft alle diejenigen willkommen heißt, die auf ihrem Recht bestehen, anders zu sein, Orthodoxie zu hinterfragen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen zu finden. Aus diesem Grund beginnt das auf nunmehr sechs Tage verlängerte Festival in diesem Jahr nicht an seinem Wilmersdorfer Stammplatz, sondern in Kreuzberg – wo zahlreiche Kulturen aufeinandertreffen und mit Bands, die aus Rap, Hip-Hop, Poetry und den musikalischen Perspektiven Indiens und Afrikas reizvolle neue Kombinationen erschaffen.

Zum ersten Mal in den 54 Jahren seines Bestehens wird das Festival einen Artist-in-Residence haben: Der in New York ansässige Komponist, Schlagzeuger und Bandleader Tyshawn Sorey wird sowohl mit seinem Trio zu hören sein als auch in einem Late-Night-Konzert, bei dem er als Solist und im Duo mit dem Berliner Saxophonisten Gebhard Ullmann auftritt. Außerdem wirkt Sorey in einem nach der sogenannten „Conduction“-Methode geleiteten Konzert mit, das eigens für das Jazzfest konzipiert wurde und verschiedene Musiker*innen aus der Berliner Musikszene integriert.

Ein Großteil der komponierten Musik des diesjährigen Programms wurde eigens für das Festival geschrieben. Die ca. 60-minütige Komposition, die der Trompeter Ambrose Akinmusire vorstellt, basiert auf Aufnahmen aus dem Jahr 1939, in denen die Stimme einer weiblichen Strafgefangenen im amerikanischen Bundesstaat Mississippi zu hören ist. Der irakisch-amerikanische Trompeter Amir ElSaffar und sein Ensemble spielen eine Eigenkomposition, die die außergewöhnliche Akustik der evangelischen Kirche am Hohenzollernplatz miteinbezieht. Geir Lysne, Leiter der NDR Bigband, dirigiert eine Uraufführung, die die traditionelle Musik seiner norwegischen Heimat reflektiert. Ebenfalls aus Norwegen stammen die sieben Sängerinnen von Trondheim Voices, die in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche auf den Organisten Kit Downes treffen.

Der Gitarrist Nels Cline ist vor allem als Mitglied der Rockband Wilco bekannt. Er reist mit seinem Projekt „Lovers“ an und spielt gemeinsam mit einem Kammerorchester Jazzstandards und Broadwaymelodien. Dr. Lonnie Smith, einer der großen Interpreten der Hammond-B3-Orgel, prägt mit gefühlvoller Wärme das Programm. Zwei Pianisten ganz unterschiedlicher Generationen spielen unbegleitet: Michael Wollny, der Jungstar des europäischen Jazz, gibt eines seiner seltenen Solokonzerte. René Urtreger wird anschließend an eine Vorführung von Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ auftreten und auch über seine Erinnerungen an die Aufnahmen der dazugehörigen Filmmusik mit Miles Davis 1957 in Paris sprechen. Zum Abschluss des Jazzfest Berlin 2017 wird John Beasleys preisgekrönte Bigband MONK’estra zu hören sein, zum ersten Mal mit dem deutschen Startrompeter Till Brönner als Gast.

In diesem Jahr wird das Festival zum dritten und letzten Mal von seinem britischen Kurator gestaltet. Da Berlin und London in absehbarer Zukunft nicht mehr Teil derselben Europäischen Gemeinschaft sein werden, erscheint es nur richtig, dass im Jahr 2017 Musiker*innen aus beiden Städten an drei Abenden im intimen Rahmen des A-Trane mit vereinten Kräften und in bisher noch nicht gehörten Kombinationen stichhaltige Argumente für kulturelle Zusammenarbeit liefern. Sie und die circa 150 weiteren Musiker*innen dieses Festivalprogramms werden beweisen, dass die Botschaft des Jazz am wertvollsten ist, wenn sie, wie Ornette Coleman einmal sagte, „in allen Sprachen“ ihren Ausdruck findet.

Richard Williams
Künstlerischer Leiter Jazzfest Berlin

Thomas Oberender
Intendant Berliner Festspiele

Künstler*innenliste

Ambrose Akinmusire
John Beasley’s MONK’estra
Nels Cline Lovers
Punkt.Vrt.Plastik: Kaja Draksler / Petter Eldh / Christian Lillinger
Empirical
Amir ElSaffar + Zinc & Copper
Heroes Are Gang Leaders
Ingrid & Christine Jensen mit Ben Monder
Amirtha Kidambi & Elder Ones
Geir Lysne + NDR Bigband
Steve Lehman & Sélébéyone
Shabaka & the Ancestors
Dr. Lonnie Smith Trio
Trondheim Voices + Kit Downes
Tyshawn Sorey
René Urtreger
Mônica Vasconcelos
Michael Wollny

Programm

Heroes Are Gang Leaders / Shabaka and the Ancestors
Lido
DI 31.10.2017, 20:00

Amirtha Kidambi & Elder Ones / Steve Lehman & Sélébéyone
Lido
MI 01.11.2017, 20:00

Tyshawn Sorey Trio / NDR Bigband: Geir Lysne’s Abstracts from Norway
Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne
DO 02.11.2017, 20:00

Jean-Paul Bourelly, Frank Gratkowski, Orphy Robinson, Pat Thomas, Berlin-London Conversations 1
A-Trane
DO 02.11.2017, 21:00

Mônica Vasconcelos
Haus der Berliner Festspiele, Seitenbühne
DO 02.11.2017, 23:00

Tyshawn Sorey, Angelika Niescier
Albert-Mangelsdorff Preisverleihung (Deutscher Jazzpreis)
Preisträgerin: Angelika Niescier
Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne
FR 03.11.2017, 17:30

Michael Wollny / Ambrose Akinmusire
Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne
FR 03.11.2017, 20:00

Kit Downes, Philipp Gropper, Lucy Railton, Oliver Steidle
Berlin-London Conversations 2
A-Trane
FR 03.11.2017, 21:00

Tyshawn Sorey & Gebhard Ullmann
Haus der Berliner Festspiele, Seitenbühne
FR 03.11.2017, 23:00

Fahrstuhl zum Schafott
Ascenseur pour l’échafaud (Fahrstuhl zum Schafott)
Film von Louis Malle
Cinema Paris
SA 04.11.2017, 12:00

René Urtreger
Talk & Concert
Maison de France / Salle Boris Vian
SA 04.11.2017, 14:15

Amir ElSaffar + Zinc & Copper
Kirche am Hohenzollernplatz
SA 04.11.2017, 16:30

Lawrence D. „Butch“ Morris: The Art of Conduction
Buchpräsentation mit Daniela Veronesi
Haus der Berliner Festspiele, Oberes Foyer
SO 05.11.2017, 17:30

Empirical / Nels Cline Lovers / Dr. Lonnie Smith Trio
Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne
SA 04.11.2017, 18:30

Silke Eberhard, Sarah Tandy, Daniel Casimir, Kay Lübke
Berlin-London Conversations 3
A-Trane
SA 04.11.2017, 21:00

Punkt.Vrt.Plastik
Haus der Berliner Festspiele, Seitenbühne
SA 04.11.2017, 23:00

Trondheim Voices & Kit Downes
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
SO 05.11.2017, 15:00

Tyshawn Sorey / Ingrid & Christine Jensen with Ben Monder: Infinitude / John Beasley’s MONK’estra
Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne
SO 05.11.2017, 19:00


JAZZ UNITS 2017

Musikbrauerei Berlin - Greifswalder Str. 23A - 10405 Berlin

http://www.berlinjazz.de
https://www.facebook.com/berlinjazz.de/
https://www.facebook.com/Musikbrauerei/

Mo. 20.11.2017
Beginn: 20:30 Uhr
PULSAR TRIO
Matyas Wolter - sitar, surbahar
Aaron Christ - drums
Beate Wein - piano
"Es ist ein musikalisches Gipfeltreffen der ungewöhnlichen Art."
Das Pulsar Trio - Gewinner des Global Music Contest CREOLE 2014 musiziert seit 8 Jahren intensiv zusammen. Die einzigartige Besetzung macht sie zum Unikum in der Musiklandschaft.
Zur Improvisation berufen, verselbstständigt sich die Musik im Augenblick, stampfende Beats wechseln sich mit beschwingten Klavierläufen ab, Ohrwurmmelodien mit komplex vertrackten Rhythmen.
Das Debutalbum "Erpelparka Suite" ist beim renommierten britischen Label "First Hand Records" erschienen. Sie spielten unter anderem beim TFF Rudolstadt, Fusion Festival, Glastonbury Festival, Bayerischen Jazzweekend, Leverkusener Jazztage, Masala Festival sowie in zahlreichen Jazzclubs und avancierten oft zum Geheimtip.
Pressestimmen:
"... ungewöhnlich besetztes Jazztrio entpuppte sich beim Spiel als mitreißende interstellare Eruption"
"…entstehen diese faszinierenden Momente, in denen die Kompositionen fast körperlich werden und wie der schnell rotierende Neutronenstern Pulsar beständig Form und Farbe ändern."
"Das Zusammenspiel von Beate Wein am Flügel und Matyas Wolter an der Sitar wurde von einer berauschenden Exaktheit geleitet, als wären beide Instrumente nicht eine Zwangsheirat zweier Kulturen, sondern in einer natürlichen Symbiose verwurzelt. Aaron Christ spielte dazu so gelassen jazzig Schlagzeug, dass man nur die Ohren anlegen konnte.

SUN DEW
Héloïse Lefebvre - violin
Paul Audoynaud - guitar
Liron Yariv - cello
Johannes Von Ballestrem - piano
Paul Santner - bass
Christian Tschuggnall - drums
Sun Dew ist der Name eines Sextetts um Héloïse Lefebvre und Paul Audoynaud, die in Berlin den perfekten Raum gefunden haben, um ihr traumgleiches und kraftvolles Universum aus vielfältigen ambitionierten Kompositionen zu entspinnen. Die beiden kreativen Köpfe des Projekts kommen aus unterschiedlichen Sparten und machen gemeinsam Musik, die sich laut Pressestimmen durch einen eklektischen Kontrast zwischen Kammer-Jazz und Rock Vibes auszeichnet und von einer einzigartigen Energie getragen wird. Zu hören gibt es kammermusikalisch feinst durchgemalte Musik, die gleichwohl nach außen einen erheblichen Druck zu erzeugen in der Lage ist: Der Klangraum schwebt in federleichter Weise.

Do. 23.11.2017
Beginn: 20:30 Uhr

INMA GALIOT - "Evelyn"
Livekonzert zu dem illustrierten Roman?EVELYN?von Andrés G. Leiva

Christian Ugurel - bass-clarinet
Rieko Okuda - piano
Karsten Lipp - guitar
Marco Fox - percussion
Inma Galiot - double bass
Musikkomposition zu einem Comic, statt zu einem konventionellen Film zu schreiben, war ein originelles Konzept, dass mich sehr interessierte. Auf der Suche nach möglichen Kandidaten dachte ich an den Autor Andrés G. Leiva (Córdoba, Spanien, 1969), zu dem ich bereits persönlichen Kontakt hatte und der auch schon eine zahlreiche Liste von Comics veröffentlichte. Von ihm fand ich das Buch Evelyn wegen Länge und Handlung am interessantesten für mein Konzept geeignet. Bei Evelyn faszinierte mich die düstere Atmosphäre in schwarz und weiss, welche zusammen mit der Wax-Technik eine perfekte Welt für eine mysteriöse Musik schaffen konnte.
Handlung: Ende des neunzehnten Jahrhunderts in einem kleinen Dorf Irlands. Ein mysteriöses Mädchen wird dem merkwürdigen Verschwinden einiger Dorfkinder, welches seine Bewohner ängstigt, beschuldigt. Der Skeptiker Dr. Corman geht dem Fall nach, welcher ihn ins London der industriellen Revolution führt. In dem Nebel der Stadt in seinem verfallenden Herrenhaus haust ein von der Welt isoliertes dunkles Wesen… Nebel, Gaslicht, Blut, Silberkugeln und Opernmusik füllen die Seiten dieses Comics aus.

JAN ESCHKE'S DREIZACK
Jan Eschke - piano
Heiko Jung - bass
Arno Haselsteiner - drums
Der Münchener Pianist Eschke ist Kopf der Band, Meister der Kompositionskunst und ein vielgefragter Sideman in den Formationen von Musikern wie Ack van Rooyen, Charly Antolini, Johannes Enders oder gar Ringsgwandl. Bei den Jazz Units war er 2016 mit dem Martin Auer Quintett zu Gast und sorgte mit seinen Kollen für eine musikalische Sternstunde.
Dreizack ist unsere Idee eines akustischen Klaviertrios. Gleichberechtigung der Instrumente ist uns genauso wichtig wie ein gewisses Energieniveau, welches wir niemals unterschreiten wollen.
Unsere Musik ist geprägt durch sämtliche musikalischen Einflüsse, die uns als Musiker in den unterschiedlichsten stilistischen Bereichen beeinflusst haben.
Die Besetzung ist meines Erachtens ein Glücksgriff, Heiko und Arno stehen sich an Kreativität und technischer Finesse in nichts nach. Doch trotz der stilistischen Bandbreite zieht sich Eschke's Handschrift wie ein ein roter Faden durch das Werk des "Dreizack" hindurch. Hochenergetische Latin-Grooves stehen verträumten Balladen gegenüber, gefolgt von tanzbaren Funk- Grooves.

Mo. 27.11.2017
Beginn: 20:30 Uhr

MOUNT MEANDER Karlis Auzins (LV) - saxophones
Lucas Leidinger (DE) - piano
Tomo Jacobson (PL) - double bass
Thomas Sauerborn (DE) - drums
Mount Meander ist ein Berg in New Hampshire. Aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Außer dass die vier beteiligten Musiker die Metapher der Bergbesteigung für ihre wagemutigen Improvisationen nutzen. Sie haben sich in Kopenhagen kennengelernt, aber keiner ist Däne. Pianist Lucas Leidinger, diesjähriger Preisträger des Horst und Gretl Will Stipendiums, und Schlagzeuger Thomas Sauerborn leben in Köln und waren zum Studium in Kopenhagen. Der lettische Saxofonist Karlis Auzins und der polnische Bassist Tomo Jacobson leben in Kopenhagen. Die vier verstehen sich als einen improvisierenden Organismus, wissen einander zuzuhören und sich in diesem organischen Sinne in die Musik einzubringen. Es ist jederzeit spannend, der Band auf ihren kollektiven Improvisationspfaden zu folgen, die nie allzu abstrakt oder dissonant werden. Als Zuhörer ist schwer zu beurteilen, wo die Komposition jeweils endet und die Improvisation beginnt. Alle Stücke haben ihre ausgeprägte individuelle Struktur und Stimmung, innerhalb derer die vier Musiker inspiriert agieren. Es ist erfreulich, dass die gelungene Debut CD dieser Band auf dem renommierten clean feed Label erscheint und damit internationale Verbreitung findet.

NEW VISIONS
Magdalena Czekay (PL) - piano, syn,
Eddy Mioska (PL) - clarinet
Wolf Hail (D) - drums, percussion
Michael Vogt (D) - guitar
Außergewöhnliche Musik zu kreieren, ist in der heutigen Zeit eigentlich kaum mehr möglich. Man muss schon komplett neue Wege gehen um nicht ähnlich zu klingen oder direkt in eine Schublade gesteckt zu werden. Der Duisburger Gitarrist Michel Vogt hat etwas Besonderes erschaffen. In ihm schlagen zwei Herzen, denn zum einen ist er ein klassisch ausgebildeter Musiker, zum anderen aber auch Jazz-Liebhaber. Er besetzte seine Band mit Musikern verschiedener Genres. Klassische Musiker mit Jazzern in einem Projekt zu vereinen schien ihm eine sehr reizvolle Idee zu sein - und das ist sie auch.

Mo. 04.12.2017
Beginn: 20:30 Uhr

THAERICHENS ?HEDRIXPERIENCE ORCHESTRA
Lea W. Frey - Gesang
Sidney Pfnür - Bassklarinette, Klarinette
Tilmann Dehnhard - Bassklarinette, Alt-Flöte
Viktor Wolf - Bassklarinette, Klarinette, Baritonsax
Franz Bauer - Vibraphon, Marimbaphon
Stephan Braun - Cello
Oliver Potratz - Bass
Tobias Backhaus - Schlagzeug
Nicolai Thärichen - Klavier, Arrangements
Jimi Hendrix hat Gitarren wie Frauenherzen in Flammen gesetzt, als Performer war er eine Naturgewalt, sein Sound pure Ekstase. Doch was bleibt von seinen Songs, wenn man einmal auf die epigonenhafte Pose des wilden und klanggewaltigen Gitarristen verzichtet? Schon zu Lebzeiten fühlte sich Hendrix als Songwriter verkannt. Thärichen´s Hendrixperience Orchestra geht seinen Songs auf den Grund und findet dafür neue Klänge - ganz ohne verzerrte Gitarre. Mit der wunderbaren Stimme von Lea Frey würdigt das neunköpfige Ensemble die Tiefe und Poesie seiner Stücke und feiert zum 75.Jubiläum den Songwriter Jimi Hendrix.

Mo. 11.12.2017
Beginn: 20:30 Uhr
GEBHARD ULLMANN
BIRTHDAY CELEBRATION
Das Kondensat
feat. Oliver Potratz - bass, analog effects
Eric Schaefer - drums, electronics

GULF of Berlin
feat. Johannes Fink - bass, cello
Gerhard Gschlössl - trombone, sousaphon
Jan Leipnitz - drums

Clarinet Trio
feat. Jürgen Kupke
Michael Thieke

Ullmann 60 Orchester
Gebhard Ullmann ist vor allem eines: Schwer zu fassen, vielseitig, nirgends einzuordnen. Er lebt in Berlin und New York. Spielt und arbeitet regelmäßig in den Vereinigten Staaten und in Europa. Hat Medizin studiert und in Musik abgeschlossen. Spielt Flöte, Saxophon, Bassklarinette. Komponiert für Jazzensemble, Bigband und neue Musik für Kammerensemble. Er schreibt Filmmusiken, hat unterrichtet. Seine über 20-jährige Künstlerkarriere erhört man sich als gigantische Brücke, die von eingängigem, man kann auch sagen einschmeichelndem "Ohrwurmjazz" mit dem "Silent Jazz Ensemble" bis zu komplexer komponierter Musik mit "Ta Lam" und seinen Quartetten tiefe Gräben überspannt.

Mo. 18.12.2017
Beginn: 20:30 Uhr
GRIM
Eren Solak - piano
Felix-Otto Jacobi - bass
Jan Bartholdt - drums
Hier hören wir Berliner aus Überzeugung. GRIM entwickeln ihren Sound in der Hauptstadt.
Mutig, präzise und scharf formuliert ihr Spiel eine Haltung, ein Lebensgefühl, das so wohl nur hier entstehen kann.
Intellekt trifft verdreckt, der Bauch ist Hiphop, die Poesie der Kopf. ?Aber Jazz? GRIM kochen Provinz und Metropole, Ostblock, Türkei, Iran und amerikanisches Großstadtghetto auf und schütten das Destillat in die Welt hinaus. Schillernde Melodien entstehen da, reflektieren mal Hiphop mal Neoklassik und immer großes Kino. Handgemacht. Denn die Musiker sind ein Beispiel der neuen Riege Künstler, die ihren Ausdruck nicht auf ein Instrument beschränken. Die GRIMs malen, fotografieren, schneiden Filme, komponieren und produzieren an ihrem Gesamtkunstwerk. Das ist lebendig, das ist unmittelbar - GRIM.

MIRAMODE ORCHESTRA
Jan Bartholdt - dr Felix Jacobi - b Eren Solak - pno, synth, voc Joachim Ribbentrop - guit Sebastian Piskorz - tp, hrn, voc Nils Marquardt - tb, thrn Ede Merkel - sax, flt, cl
Ein gutes Konzert ist eine Reise deren Stationen bei der Abfahrt noch teilweise unbekannt, die Richtung aber im Herzen klar ist. Und das Miramode Orchestra bietet genau dieses bereichernde Erlebnis. Ihr Sound hat immer einen gewissen Anspruch, vergisst aber eben nicht, die Seele in Bewegung und den Körper zum Schwitzen zu bringen.

Fr. 05.01.2018
Beginn: 21:00 Uhr
OLIWOOD
Frank Gratkowski - sax Kalle Kalima - guitar
Oliver Steidle - drums
Oli Steidle hat die Linernotes seiner CD "euphoria" selbst geschrieben. Es ist ein lesenswerter Text, ein flammender Appell an Zuhörer und Veranstalter. Es geht um musikalische Offenheit, um Musik mit Bedeutung und um den Mut von Veranstaltern, ihrem Publikum anspruchsvolle Musik zu präsentieren. Aus Erfahrung stellt Steidle fest, daß die Furcht vor "Musik, die nicht im Kuschel-Kurs daher kommt", sich am Ende in Wohlgefallen auflöst, weil die Konzertbesucher diese Musik sehr wohl schätzen und von Veranstaltern in dieser Hinsicht eher unterschätzt wird. Kein Wunder, daß wir die Band mit Frank Gratkowski am Altsaxophon, Kalle Kalima an der Gitarre und Oli Steidle am Schlagzeug bei uns im Programm haben, den sie rennen sie bei uns mit diesen Ansichten offene Türen ein.

JULIA HÜLSMANN - KAI BRÜCKNER QUARTETT
Julia Hülsmann - piano Kai Brückner - guitar Marc Müllbauer - bass Moritz Baumgärtner - drums

Julia Hülsmann und ihr Trio sind aus dem deutschen Jazz nicht wegzudenken, denn seit nunmehr 19 Jahren gibt es diese Formation, in denen sie Eindrücke hinterlassen und den zeitgenössischen Jazz geprägt hat. Die enorme Bandbreite ist beeindruckend, der Stil unverkennbar: essentiell, verdichtet und dabei herrlich offen. Die Töne singen und sitzen, genau so und nicht anders und die Musik ist auf ihre Essenz entspannt, ohne auf treibende Grooves zu verzichten.
Aus dem Trio wurde das Julia Hülsmann Quartett - mit einer starken neuen Stimme, denn Gitarrist Kai Brückner nimmt nun eine prominente Rolle ein. Sein Spiel ist von solcher und Authentizität und so wunderbar uineitel, dass er einerseits den Bandsound um hundert neue Gedanken erweitert und andererseits das Gefühl hinterlässt, er wäre schon immer dabei gewesen.

Sa. 06.01.2018
Beginn: 21:00 Uhr
JULIE SASSON - NORA THIELE DUO
Julie Sassoon - piano
Nora Thiele - frame drum set
Mit der aus Manchester stammenden Jazzpianistin Julie Sassoon und der Leipziger Perkussionistin Nora Thiele treffen zwei aussergewöhnliche Musikerpersönlichkeiten aufeinander. Beide wuchsen vor einem klassischen Musikhintergrund auf und realisierten schon früh, dass es noch viel mehr "hinter" dem abendländischen Musikkosmos geben muss. Jede machte sich auf ihre Weise auf die Suche. Julie Sassoon entwickelte einen ganz eigenen Improvisations und Kompositionsstil auf dem Klavier; Nora Thiele spezialisierte sich auf orientalische Handtrommeln und hat sich ein einzigartiges Percussionset zusammengestellt, welches Schlaginstrumente verschiedener Musikkulturen vereint. In ihrer neuen Heimat Berlin entwickelten Julie und Nora ein Duoprogramm, in das avantgardistische, orientalische und jiddische Musikelemente mit einfließen. Ihre Musik ist geprägt von kraftvollen, ergreifenden Rhythmen; langen, fließenden Melodiebögen; schwebenden Klangebenen, sowie meditativen und minimalistischen Elementen.MARIE SEFERIAN QUARTETTMarie Séférian - vocals
Niko Meinhold - piano
Tim Kleinsorge - bass
Javier Reyes - drums
"Mille Nuits" heißt das neue Album des Marie Séférian Quartetts, dem ausschließlich orientalische Märchen als Vorlage dienten. Gemeinsam mit dem französischen Texter Solamens hat die Jazzsängerin Marie Séférian Märchen in Versform gebracht und sie in ein neues musikalisches Gewand gesteckt. In schwebender Eleganz verbinden die Musiker des Quartetts Bilder, Geschichten und Musik, die trotz Leichtigkeit ihren Tiefgang nie verlieren.
Marie Séférian kann charmant ihre Stimme in einer Weise jubilieren lassen, wie man es lange nicht mehr so überzeugend im deutschen Jazz hören konnte. Sie verfügt über ein breites Ausdrucksspektrum, das sich aus unterschiedlichsten Erfahrungen speist: Eine gebürtige Münsteranerin, die deutsch-französische Wurzeln hat, sich in dem libanesischen Mikrokosmos ihrer Großeltern Zuhause fühlt und Berlin zu Ihrer Wahlheimat gemacht hat.
Niko Meinhold, Tim Kleinsorge und Javier Reyes legen ihrer Sängerin einen farbenreichen Klangteppich aus Gesang und Instrumenten hin, dem Marie Séférian mit delikater Stimmführung bravourös neue Konturen verleiht.


11. FESTIVAL JAZZDOR BERLIN 2017

Das Festival Jazzdor Berlin lädt wieder zum deutsch-französischen Musikabenteuer!

Vielfältig, aufregend und offen ist die Musik vom Festival Jazzdor Berlin

In den letzten zwölf Monaten hat sich das Jazzdor-Team wieder auf die Suche nach interessanten Bands aus der französischen Jazzszene gemacht, Allianzen zwischen deutschen und französischen Musikern geschmiedet und hat für die 11. Berlin-Ausgabe erneut eine musikalische Wundertüte gepackt.

Lassen Sie sich also wieder überraschen und merken sich die Termine vor: Vom 30. Mai bis 2. Juni 2017, c´est Jazzdor à Berlin! Der Karten-Vorverkauf hat bereits begonnen.

MAI 30 Di
POST K
20:00 – 21:00
“OUT OF LAND” – PARISIEN / PEIRANI / SCHAERER / WOLLNY
21:00 – 23:00

MAI 31 Mi
SOPHIA DOMANCICH & SIMON GOUBERT “You Don’t Know What Love Is”
20:00 – 21:00
KLIMA KALIMA “Finn Noir” feat. YVES ROBERT
21:00 – 22:00
LOUIS SCLAVIS “Loin dans les Terres”
22:00 – 23:00

JUN 1 Do
ELISE CARON & EDWARD PERRAUD
20:00 – 21:00
GEBHARD ULLMANN BASSX3 feat. HÉLÈNE LABARRIÈRE
21:00 – 22:00
MARC DUCRET MÉTATONAL
22:00 – 23:00

JUN 2 Fr
QUATUOR MACHAUT
20:00 – 21:00
CORONADO
21:00 – 22:00
QUATUOR IXI + MELANOIA
22:00 – 23:00


XJAZZ Festival 2017

On our debut in May 2014, the XJAZZ instantly became Berlin’s biggest Jazz festival by incorporating already existing structures and venues, whilst bringing together musicians who collaborate on and perform joint projects.

Berlin is predestined for a bold program, which is why our focus is again above all on the Berlin music scene. Poland has been chosen as the partner country for our XJAZZ Festival 2017. We want to build a musical bridge and reach out to music lovers inside and outside Berlin.

Our contemporary understanding of Jazz music also covers electronically improvised music, new classical music, as well as singer/songwriter. Or in the words of Duke Ellington on Jazz: “The freest musical expression we have yet seen. To me, then, jazz means simply freedom of musical speech! And it is precisely because of this freedom that so many varied forms of jazz exist. The important thing to remember, however, is that not one of these forms represents jazz by itself. Jazz simply means the freedom to have many forms.” We couldn't have said this better ourselves.

As a club festival, XJAZZ will again centers in the heart of the scene – Berlin Kreuzberg. All locations are within walking distance of one another. In addition to the regular clubs such as Lido, BiNuu, FluxBau, Privatclub, Prince Charles and Monarch, special concerts will also take place at Emmaus Church until late into the night.

For the XJAZZ Festival 2017 we're happy to announce:

Fink's Sunday Night Blues Club
Dillon
Rolf Kühn Trio
Adam Baldych & Helge Lien Duo
Tony Allen Quartet
Dieter Ilg
Aron Ottignon
Natalia Mateo
Amok Amor
Cyminology & Korhan Erel
Orlando Julius & The Heliocentrics
Birgitta Flick Quartet
Wojtek Mazolewski Quintet
Martyn Heyne
Igor Osypov feat. Logan Richardson
Dinosaur
Lammel Lauer Bornstein